37.500 Zuschauer sahen im Weserstadion in Bremen am 24. Spieltag wie sich Bayer 04 Leverkusen bei Werder Bremen nach einer 2:0-Führung noch im Schlussspurt mit einem 2:2 begnügen musste.
In weiten Teilen hatte die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes ein beeindruckendes Spiel hingelegt. Mit der Startelf, die zuletzt meistens in der Bundesliga ran durfte, kontrollierte Bayer 04 von Anfang an das Spiel, geführt von Schiedsrichter Deniz Aytekin, mit viel Übersicht, Ballsicherheit und teilweise schnellem Spiel nach vorn.
Zwar hatten die Gastgeber Werder Bremen durch zwei Schüsse von Tim Borowski die ersten beiden guten Chancen, trotzdem entstand nie der Eindruck, dass die Bayer 04 dauerhaft gegen zuletzt wankende Bremer unter Druck geraten könnte. Als dann auch noch dem im Sturmzentrum sehr beweglichen Eren Derdiyok im Anschluss an eine Ecke per Kopf kurz vor der Pause das 1:0 gelang, schien sich für die Gäste alles zu fügen.
In der zweiten Hälfte hielt Bayer 04 seine Linie zunächst konsequent durch, ließ den Ball gut und bei entsprechender Möglichkeit auch schnell laufen. Allerdings wurden die mit zunehmender Zeit wachsenden Räume nicht immer optimal ausgespielt.
Das sah in der 67. Minute allerdings anders aus: Nach einem abgewehrten Eckball blieb Bayer 04 am Drücker. Gonzalo Castro legte klug durch für Derdiyok, der im Strafraum die Übersicht hatte, Simon Rolfes zu bedienen und der Kapitän machte mit einem Schuss von halblinks ins lange Eck das verdiente 2:0.
Aber Werder Bremen machte das unglaubliche wahr. In acht Minuten schafft es die Elf von Thomas Schaaf ein verloren geglaubtes Spiel gegen Bayer Leverkusen noch in eine Punkteteilung verwandelt. Für den Anschluss hatte der Leverkusener Stefan Kießling mit einem Eigentor gesorgt. Sebastian Prödl traf in der Nachspielzeit zum Ausgleich. Er war bei einer Flanke von rechts zur Stelle und hatte mutterseelenallein vor dem, dieses Mal chancenlosen, Adler keine Mühe, das 2:2 zu machen.
Damit vermied Werder den Sturz auf Relegationsplatz 16. Zu allem Überfluss verlor Bayer Arturo Vidal in der 86. Minute noch durch eine Gelb-Rote Karte nach wiederholtem Foulspiel. Während die Bremer den einen Punkt im Abstiegskampf wie einen Sieg feierten, schlichen die Bayer 04-Profis mit gesenkten Köpfen vom Feld, denn sie liegen nun zwölf Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund. Aber vielleicht kann die Bayer Elf ja am kommenden Spieltag wieder zuschlagen, wenn sich die Verfolger im direkten Duell die Punkte abnehmen. Bayer 04 empfängt dann im Topspiel den VfL Wolfsburg.